Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind kirchliche sowie gesetzliche Feiertage, deren Datum sich an Ostern orientiert. Gefeiert wird die Entsendung des Heiligen Geistes, was stets auf den 49. Tag nach Ostersonntag fällt bzw. den 50. Tag nach Beginn der Osterzeit fällt. So nimmt nicht wunder, dass auch die ursprüngliche griechische Bezeichnung für Pfingsten „fünfzigster Tag“ (griechisch: pentēkostē hēméra) heißt.
Gottesdienst am Pfingstsonntag
Warum wird Pfingsten gefeiert?
Pfingsten gilt gemeinhin als Fest des Heiligen Geistes. Folgt man der biblischen Apostelgeschichte, so kam dieser anlässlich des jüdischen Festes Schawuot auf die Apostel und Jünger nieder und erfüllte diese. Entsprechend wird Pfingsten auch als Fest der Gründung der (katholischen) Kirche angesehen und seit dem Jahr 130 gefeiert. Interessant sind in diesem Kontext die Parallelen zum jüdischen Schawuot. Auch dieser Name, der übersetzt so viel wie „Wochen“ bedeutet, weist auf 50 Tage Abstand zu einem Fest: dem Pessach, hin. Das deutsche Wort Pfingsten geht auf das griechische „pentekostē“ zurück, was letztlich eine Übersetzung der Zahl „50“ darstellt. Das bekannte Symbol der Taube, die für den Heiligen Geist steht, stammt aus dem sechsten Jahrhundert. In der Zeit bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten auch Christi Himmelfahrt gefeiert, das sich jedoch bald als eigenes Fest emanzipierte.
Der Legende nach, bewirkte der Heilige Geist zudem, dass die Jünger auf einmal sämtliche Sprachen verstanden und trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft miteinander sprechen konnten. Es handelt sich somit durchaus um einen Gegenentwurf zur alttestamentarischen Geschichte um den Turmbau zu Babel, in der Gott die unterschiedlichen Sprachen eingeführt hatte.
In der christlichen Kirche markiert Pfingsten als Hochfest den Abschluss der Osterzeit und wurde teilweise auch als achter Ostersonntag bezeichnet.
Wie wird Pfingsten gefeiert?
Dem Pfingstsonntag geht bereits am Vorabend ein Abendgebet voraus. Die Messe an Pfingsten ist traditionell und Hochamt und wird mit besonderer Feierlichkeit zelebriert. Gebetet wird entsprechend der Pfingstnovene, die die neun Tage seit Christi Himmelfahrt bezeichnet.
Welches Brauchtum existiert an Pfingstsonntag?
Der Pfingstsonntag ist in vielen Teilen
Deutschlands von ähnlichem Brauchtum geprägt wie der 1. Mai. In der Lüneburger Heide wird beispielsweise ein
Pfingstbaum gepflanzt, in Oelde im Münsterland tanzt man sogar um gemeinsam
errichtete Pfingstbäume, was auch den Pfingstmontag
einschließt. Ebenfalls zu erwähnen ist das „Birkenstecken“, das deutliche
Analogien zum Setzen eines Maibaums aufweist. So genannte „Heischebräuche“, bei
denen durch die Orte gezogen wird, finden sich im Bergischen Land mit dem
Pfingstsingen sowie im Bayerischen Wald mit dem Wasservogelsingen. Zuletzt ist
der Pfingstquack aus der Pfalz zu nennen, bei dem Kinder Eier, Speck und Geld
sammeln.