Der Weltkindertag ist auf kein einheitliches Datum festgelegt, wird jedoch in 145 Staaten der Welt auf unterschiedliche Weise gefeiert. Ähnlich wie auch beim Internationalen Frauentag handelt es sich eher um einen politischen „Feiertag“, der allerdings in den meisten Fällen weder mit Schulfreiheit noch einem arbeitsfreien Tag oder dem Schließen der Geschäfte einhergeht. In 40 Ländern, darunter Russland, China und den USA sowie Staaten Mittel- und Osteuropas ist der 1. Juni der „Internationale Kindertag“. Deutschland und Österreich nutzen den 20. September als Weltkindertag, veranstalten aber auch am 1. Juni den „Internationalen Kindertag“ und seitens der Vereinten Nationen wird der 20. November als Internationaler Tag der Kinderrechte ins Spiel gebracht. Im Bundesland Thüringen ist der Weltkindertag am 20. September seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag, was Anfang 2019 von der Landesregierung beschlossen wurde.
Fröhliche Kinder in der Dritten Welt
Was ist der Weltkindertag?
Vereinfacht ausgedrückt, sind sowohl der Weltkindertag als auch seine Alternativen Tage, an denen an die Rechte der Kinder und deren weltweite Situation aufmerksam gemacht wird. Somit lässt sich von einem politischen Feiertag sprechen.
Seit wann existiert der Weltkindertag?
Spätestens, nachdem die schwedische Autorin Ellen Key das Buch „Jahrhundert des Kindes“ veröffentlicht hatte, erhielten die Interessen von Kindern und deren Rechte eine breite öffentliche Wahrnehmung. Der erste Kindertag wurde allerdings im Jahr 1920 in der Türkei eingeführt und wird seit 1921 regelmäßig am 23. April gefeiert. In den folgenden Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs kam es jedoch nur zu sporadischen Feierlichkeiten und es konnte zudem kein einheitlicher Tag gefunden werden.
Die Internationale Demokratische Frauenföderation (IDFF) legte im Jahr 1949 den 1. Juni als Kindertag fest, was sich vor allem in den sozialistischen Ländern durchsetzte. Die Vereinten Nationen schlossen sich 1954 an und spätestens mit der „Erklärung der Rechte des Kindes“ des Jahres 1959 und dem völkerrechtlich verbindlichen „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ steht der 20. November als „Internationaler Tag der Kinderrechte fest“.
In der DDR wurde seit 1950 der Kindertag am 1. Juni gefeiert, in der Bundesrepublik war es der 20. September. Letzteres Datum wurde zunächst auch ins wiedervereinigte Deutschland übernommen, womit sich mehr und mehr auch der 1. Juni etabliert. International existieren allerdings auch noch andere Daten wie der 12. Oktober in Brasilien, der 12. April in Bolivien oder der 14. November in Indien, um nur einige zu nennen.
Besonderheiten und Feierlichkeiten
Gefeiert im klassischen Sinne wird der Weltkindertag in aller Regel nicht. In manchen Orten finden allerdings Kinderfeste statt und auch in den Schulen wird immer wieder an den Weltkindertag erinnert.