Der Karfreitag folgt auf den Gründonnerstag und geht dem Osterfest voran. Er ist bereits Teil des Triduum Sacrum, der österlichen Feiertage. Das Datum errechnet sich entsprechend des Termins für Ostern, das auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang am 21. März fällt. Entsprechend des Mondzyklus wiederholen sich die einzelnen Daten im Abstand von jeweils 19 Jahren. Bei Karfreitag handelt es sich um den höchsten protestantischen und einen deutschlandweiten gesetzlichen Feiertag. Zudem besteht ein strenges kirchliches Fastengebot. Gedacht wird dem Kreuzestod Jesu.
Typischisches Gericht am Karfreitag: Fisch
Worauf geht Karfreitag zurück?
Der Name Karfreitag enthält das althochdeutsche „kara“, das soviel wie Klage oder Kummer bedeutet. So nimmt nicht wunder, dass der Feiertag in aller Stille begangen wird. Grund für die Klage oder die Trauer ist die Kreuzigung und der Tod Jesu, wie sie durch das Evangelium überliefert ist. Als Fastentag ist der Karfreitag bereits seit dem zweiten Jahrhundert bekannt, wovon die Schriften des römischen Kirchenhistorikers Tertullian zeugen.
Was passiert am Karfreitag?
Die meisten Bräuche und Geschehnisse an Karfreitag ereignen sich innerhalb eines kirchlichen Kontextes. In der katholischen Kirche findet keine Heilige Messe statt, sondern lediglich eine Art Andacht, die meist auf 15 Uhr anberaumt wird. Hintergrund ist die „neunte Stunde“ in der nach damaliger römischer Zeitrechnung Jesus am Kreuz starb und die dieser Uhrzeit entspricht. Der Altar wird an Karfreitag nicht geschmückt und auch die Glocken verstummen. Teilweise treten Ratschen und Klappern an die Stelle der Glocken und unterstreichen den latent traurigen Charakter des Tages.
Welche Bräuche prägen den Karfreitag?
Zu den regional unterschiedlichen Bräuchen zählen die Kreuzwegandacht in manchen Kirchen sowie die Karfreitagsprozessionen. Bekannt sind diese unter anderem aus Bad Cannstatt, Lohr am Main sowie dem sauerländischen Menden. Im evangelischen Kontext wird an Karfreitag vielfach Fisch gegessen. In Berlin-Mitte veranstaltet die Evangelische Kirche seit 2009 eine ökumenische Prozession.
In Theatern und Opernhäusern ist die Bandbreite möglicher Vorführungen in den meisten Bundesländern eingeschränkt und auch Tanzveranstaltungen sind untersagt. Des Weiteren dürfen in Räumen mit Schankbetrieb meist keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden.
Die Eier, die Hühner an Karfreitag legen, sollen
magische Kräfte haben. Aus diesem Grund wurde in Schwaben meist aus diesen
Eiern ein Kuchen gebacken, um die Kraft der Liebe zu stärken. Ebenfalls wurde Schulanfängern
das ABC gemeinsam mit einem Karfreitagsei serviert oder die Eier wurden in
Kamin und Dachrinnen gelegt, um gegen Feuer zu schützen.